Jeder, der das männliche Gesicht nicht für eine erogene Zone hält, sollte sich unbedingt mal unter eine Frau legen. Aber nicht so, wie man es vom Sex her kennt, sondern direkt unter ihr Gesäß. Denn beim Facesitting ist der Name Programm: Die Dame sitzt so auf dem Gesicht ihres Partners, dass dieser sie nicht nur mit Mund und Zunge, sondern mit allen Konturen des Gesichts und des Kopfes stimulieren kann. Der Unterschied zwischen Facesitting und gewöhnlichen Cunnilingus ist vor allem durch das Körpergewicht der Frau zu beschreiben. Denn selbst ein muskulöser, gut trainierter Mann wird beim Cunnilingus nicht dauerhaft eine Kraft aufbringen, die dem beim Facesitting entstehenden Druck entspricht. So wird das Facesitting für beide Beteiligten zu einer äußerst intensiven Erfahrung.
In einer Liebesbeziehung wird Facesitting wohl erst nach geraumer Zeit eine Rolle spielen, sofern es überhaupt thematisiert wird. Denn das Facesitting zählt nicht nur zu den Spielarten, die ganz viel Nähe und Vertrauen signalisieren wie erfordern: Facesitting ist nach wie vor mit zahlreichen Tabus und Vorurteilen belegt. Daher wird die Sehnsucht nach Facesitting oftmals nicht frei geäußert. Zu groß erscheint das Risiko, die Partnerin könnte einen Mann für einen Perversling halten. Sofern der Wunsch nach dem Facesitting von der Frau geäußert wird, könnte sich aber auch der Mann womöglich unter Druck gesetzt fühlen, und zwar gleich im doppelten Sinne.
Sobald sich zwischen einem sexuell aufgeschlossenen Pärchen jedoch ein belastbares Vertrauensverhältnis gebildet hat, werden womöglich auch außergewöhnlichere Wünsche wie der nach dem Facesitting klar ausgesprochen. Denn nur beim Sex können sich die Partner ähnlich nahe sein wie beim Facesitting. Der Mann kann seine Partnerin hier spüren, riechen und schmecken, hat aber gleichzeitig die Hände frei. Wenn die Dame beim Facesitting also so auf dem Gesicht des Mannes sitzt, dass sie in Richtung seiner Füße schaut, kann er gleichzeitig ihren Po oder ihre Brüste massieren. Die Frau hingegen kann sich gleichzeitig um den Schwanz des Mannes kümmern und diesen zum Beispiel mit den Händen bearbeiten.
Auch im BDSM-Bereich gilt selbstverständlich: Erlaubt ist, was gefällt. Es gibt also keine Vorgabe, dass Facesitting ein Bestandteil von dominant-devoten Spielen sein muss. Allerdings bietet sich diese Spielart für dominante Frauen und devote Männer perfekt an. Gerade dann, wenn der Mann fixiert auf dem Rücken liegt, hat die Dame alle Möglichkeiten, sich auf ihn zu schwingen. Warum also nicht auch mal auf das Gesicht? Männer, die keine spezielle Vorliebe für das Facesitting mitbringen, werden diese Handlung der Domina als äußerst demütigend empfinden. Dabei kann die Dame auch vorgeben, welcher ihrer Körperöffnungen sich der Mann zuwenden soll.
Zwei weitere Steigerungen des Facesitting sind ebenfalls klar dem BDSM-Bereich zuzuordnen. Für Natursektspiele, bei denen der Mann den goldenen Saft seiner Partnerin direkt mit dem Mund aufnimmt, ist Facesitting die optimale Position.
Auch das Facesitting mit Dildoknebel erfreut sich recht großer Beliebtheit. Dabei schnallt die dominante Frau ihrem Partner einen Knebel um, der innen wie außen über einen Dildo verfügt. Während der innere Knebel den Mann am Sprechen hindern soll und der Stabilität beim Facesitting dient, steht der Frau der äußere Dildo für die eigene Befriedigung zur Verfügung.